Samstag, 27. Oktober 2018

Türkei #2

Nach dem turbulenten Grenzübergang wurde es bald wieder ruhiger und wir konnten gemächlich unseren Weg fahren. Doch ganz vorbei, war der Stress noch nicht. Wir sind ziemlich weit südlich in die Türkei eingereist, das heisst, die Grenze zum Irak und später zu Syrien ist nicht allzuweit. In regelmässogen Abständen sind wir durch Polizei- oder Militärkontrollen gefahren. Etwas mullmig ist es schon, wenn mehrere Beamte mit Sturmgewehr das Auto kontrollieren... Zu Problemen kam es jedoch nie.

1. Übernachtungsplatz am Vansee

Wir haben den riiiesigen Vulkankrater Mt. Nemrut besucht. Zum ersten Mal kam es etwas Herbst-und Heimatgefühl auf...


Weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit: dem Mt Nemrut -gleicher Name, 500km Distanz :) Wir haben die Götterthrone und -köpfe auf der Bergterasse besucht, faszinierende Überbleibsel aus der griechischen und persischen Mythologie. Die Umgebung dazu war auch nicht schlecht.


Etwa in der Mitte des Landes ist das wunderbare Kappadokien. Wir haben da den besten Campingspot genossen, 100 Heissluftballone bestaunt, alte Wohnhöhlen besucht, Geburtstag gefeiert, abenteuerliche Spaziergänge unternommen und es uns gut gehen lassen.





mittendrinn statt nur dabei... :)

Untergrundstadt zum Schutz der Bevölkerung.

An der Mittelmeerküste haben wir nochmals Sommer und Meer genossen. Tolle Strände, warme Temperaturen, Offroadstrecken und coole Übernachtungsplätze- so soll es sein. 



Danach nochmals etwas touristenhaftes: um einen Besuch in Pamukkale kamen wir nicht herum. Es hat sich gelohnt. Die Kalksteinterassen können zu Fuss begangen werden, in einzelnen Pools wird gebadet. Der Spaziergang alleine war schon lustig, amüsiert haben wir uns vorallem an anderen Besucherinnen und ihrer Selfiekunst. Direkt über Pamukkale liegt die altgriechische Stadt Hierapolis.


Die Arena von Hirapolis

Der letzte Übernachtungsplatz in der Türkei
Am "Hochzeitsstrand" haben wir den letzten Abend verbracht. Umringt vom 7 Brautpaaren die wohl am Wochenende geheiratet haben und zum Shooting ans Meer kamen. Spass und Romantik pur :)

Für uns heisst es langsam, ans Nachhausekommen zu denken. Die löst gemischte Gefühle aus. Einerseits freuen wir uns auf die Annämlichkeiten des Alltages, andererseits geniessen wir die Freiheiten des Reiselebens noch sehr. Es gäbe noch so viel zu sehen... 

Wir haben uns entschieden, mit der Fähre via Griechenland nach Italien zu fahren. So können wir die letzten Tage langsamer angehen. 










Freitag, 26. Oktober 2018

Iran



Durch die Internetzensur im Iran sind wir mit unseren Berichten etwas in Verzug geraten. Es ist nun schon einige Tage her, seit wir den Iran verlassen haben. Insgesamt haben wir etwa drei Wochen in diesem spnnenden und abwechslungsreichen Land verbracht. Wir nehmen tausende bleibende Eindrücke und Erinnerungen von dieser Zeit mit. 

der erste Blick in den Iran- schön, oder? 


In den ersten Tagen haben wir ein Bild angetroffen, dass wir so nicht erwartet hätten... Schnee am Mt Sabalon 

... und dann auch noch eine (Eis)-Bärenwarnung 

Besuch im alten Terassendorf "Masulleh"
Man steht immer gleichzeitig auf der Terasse des einen Hauses und auf dem Dach des anderen. 

Nach einem Erholungstag mit Camping unter Limettenbäumen, am kaspischen Meer, sind wir ins Alamuttal gereist.


auch hier gabs kein Weiterkommen ohne Tee zu trinken und Fotos zu machen.
Der Hauptstadt Teheran haben wir nur einen kurzen Besuch abgestattet. Wir haben dort unseren ersten Hochzeitstag gefeiert, einige Sehenswürdigkeiten besucht, etwas lockerere Umsetzung der vielen Regeln gesehen, sind in getrennten Metroabteilen gefahren und haben die Millionenstadt von oben gesehen.


Es folgte eines unserer Iran-Hightlights: der Besuch der Kavirwüste.Wir haben die Hitze und Kargheit erlebt, sind tolle Offroadstrecken gefahren, haben den Puch aus dem Sand geborgen, haben unter einem eindrücklichen Sternenhimmel übernachtet und wilde Kamele beobachtet. 





In Isfahan haben wir uns von der eindrücklichen Grösse und Erscheinung des  Naqsch-e-Dschahan-Platzes einnehmen lassen. 




Wir haben viele Stunden auf den iranischen Strassen verbracht. Das war nicht immer ganz einfach, manchmal gefährlich und oftmals einfach erstaunlich und lustig. Man findet dort so allerhand, hauptsache es fährt.
Egal wie freundlich die Iraner sind, im Strassenverkehr werden sie zu Monster. Es wird gedrängt, gehupt, gewarnblinkt und gerast. Wir haben uns jedoch mit der Zeit ziemlich gut behauptet, ohne Schäden oder Ärger zu verursachen. Viel Mut brauchten wir auch für Strassenüberquerungen zu Fuss- oder das Glück, dass uns ein heranbrausender Taxifahrer als Touristen identifizierte.






Die wohl teuerste Touristenattraktion im ganzen Iran- Alisader Höhlen

 all dies und noch viel mehr unter der ständigen Beobachtung von Khomeni und Khamenei



Wir haben einige Essenseinladungen angenommen, mussten jedoch auch einige ablehnen. Einen Tee komnten wir jedoch meist nicht ausschlagen. 

die bunten Berge- hier konnten wir uns fast nicht sattsehen... 


Basarbesuch in Täbriz- oder der Versuch das restliche Reisebudget, 3 Millionen Rial, loszuwerden.

Wir haben das Land in Richtung Türkei verlassen. Der Grenzübergang war dann nochmals eine echte Herausforderung. Es hat uns viel Zeit, Geduld, Nerven und Verständnis gekosten. Aber irgendwann wars geschafft und auch das Kopftuch durfte endlich weg.


Donnerstag, 18. Oktober 2018

Armenien


Wir haben den etwas kleineren und weiter westlich liegenden Grenzübergang gewählt um Georgien zu verlassen. Die Wahl hat sich als gut erwiesen. An der georgischen Grenze wurde kurz ins Auto geschaut und unsere Ausweise kontrolliert. Obwohl wir die einzigen Personen an der Grenze waren, wurden wir wiederholt zur Eile angetrieben, nur ganz zum Schluss hatte der Beamte ein Lächeln für uns übrig. Auf der armenischen Seite wurden wir dann umso freundlicher empfangen. Mehrere Beamte kamen aus diversen Büros/ Schalter um unser Puch zu betrachten und zu loben. Ich musste das Auto verlassen und beim Passagiereingang meinen Pass stempeln lassen, während Severin mit dem Auto bei einen anderen Schalter anhalten musste. Danach haben wir parkiert und die Fahrzeugeinfuhrformalitäten erledigt. Es wurde diverses in eine Computer eingetippt und Formulare ausgedruckt. Irgendann war für irgendetwas eine kleine Gebühr (18 €) fällig. Dann wurde wieder getippt und gedruckt, wir haben gewartet und brav unterschrieben. Das ganze Proceder hat ca. 45 Minuten gedauert und war überhaupt kein Problem. Direkt nach der Grenze haben wir die obligatorische Versicherung abgeschlossen (9€), uns mit dem Typ auf Facebook befreundet und nun konnte die Entdeckungstour durch Armenien beginnen.

Da unsere Reisezzeit schon etwas fortgeschritten ist und wir noch weitere Ziele haben, beschränken wir uns in Armenien auf einzelne ausgewählte Orte.



Am ersten Tag waren wir in der Region des Mt Aragats unterwegs, mit 4037 ist er der höchste Berg in Armenien. Wir sind der Strasse bis auf 3100m.ü.M.gefolgt, von da wäre der Ausgangspunlt für die Besteigung. Wetterbedingt haben wir den Gipfel jedoch nicht zu Gesicht bekommen.




Nach einem Spaziergang haben wir festgestellt, das wir an einem Hinterreifen Luft verlieren. Pech, wir haben uns an die Arbeit gemacht um das Reservenrad zu montieren. Ein freundlicher Taxifahrer hat uns seine Hilfe angeboten, ein Reperaturset und einen Kompressor ausgepackt. So konnte der Reifen an Ort und Stelle geflickt und wirder gepumpt werden. Danke dafür!

Wir sind weiter nach Khor Vipar gefahren und haben mit Blick auf den heiligen Berg Mt Ararat (liegt direkt nach der Grenze zur Türkei) genächtigt. An nächsten Morgen haben wir das Kloster besucht.



Danach gings weiter in die Hauptstadt Yerevan. Im umfassenden Genozid- Museum haben wir uns mit den tragischen Schicksale der Menschen, die um 1900 ermordert wurden, befasst.

Dem Stadtzentrum haben wir nur einen kurzen Besuch abgestattet.



Das wohl grösste Abenteuer war die ca. 50km lange Strecke von Gerhard nach Gawar. Auf unserer Strassenkarte und in unserem Reiseführer zwar als unbefestigte Strasse eingezeichnet, jedoch fanden wir keinerlei Infos im Internet über die Fahrbarkeit. Die Einheimischen waren sich nicht wirklich einig, die reichlichen Erklärungen dazu auf armenisch und russisch für uns unverständlich. Da niemand ganz und gar davon abgeraten hat, haben wir es einfach versucht.




Nach einem weiteren fantastischen Nachtlager sind wir der Piste nach Osten gefolgt. Wir waren nicht das einzige Fahrzeug unterwegs- so falsch kann es wohl nicht sein. Wir sind einige Kilometer über Hochebene an Hirtencamps vorbei geholppert, vor uns einen Lastwagen. Als dieser bei einem Zelt gehalten hat und daraus 6 Männer ausgestiegen sind, haben wir nach dem Weg gefragt. Das Auto wurde eingehend bestaunt und wir haben einen Passagier bekommen. Als dann der Weg kurz vor dem Pass auf ca. 3000m.ü.M endete waren wir froh, das der Gast die Richtung übers offene Feld anzeigen konnte. Auf Passhöhe wollte er aussteigen und zu seinem Camp laufen. Von da konnten wir bereits den Sevan- See sehen, wo unser Ziel liegt. Eine gute Piste führte hinunter ins Tal.






Von da gings weiter nach Süden. Zuerst dem See entlang, dann erneut über Passstrassen bis an die Grenze zum Iran.





Tatsächlich haben wir nur 5 Tage in Armenien verbracht, jedoch sind die Eindrücke und Erinnerungen nicht weniger als von anderswo.